Tipps und Tricks zu Interrail in Europa

Vielleicht musst du gerade für eine ganz wichtige Klausur lernen oder morgen auf der Arbeit die entscheidende Präsentation halten. Doch wie sagt man so schön" die schönsten Abenteuer entstehen spontan". Wie schön wäre es einfach zu sagen, "Scheiß drauf! Lass es uns einfach machen!“ Du schnappst dir deine beste Freundin, deinen Freund oder packst gleich deine gesamte Familie ein und begibst dich auf eine Art Roadtrip, den du so sicherlich noch nie erlebt hast. Eine Reise, die mehr einer Achterbahnfahrt gleicht als einer ruhigen Bimmelbahnfahrt.

Wir zeigen dir, wie deine Fahrt mit der Interrail zu einem deiner schönsten Erlebnisse wird und worauf du besonders achten solltest.

Interrail Route planen
© Foto von Damaris Isenschmid auf Unsplash

Interrail Planung: Fragen und Antworten

Wieso ausgerechnet Interrail? 

Vielleicht fragst du dich, warum du nicht einfach bequem mit dem Auto von A nach B fahren solltest? Natürlich spielt das Budget eine große Rolle, besonders wenn du als Student nicht immer viel Geld zur Verfügung hast. Eine preiswerte und effiziente Möglichkeit, um in kurzer Zeit viele Orte zu besuchen, ist die Fahrt mit Interrail. Allerdings solltest du die zusätzlichen Kosten beachten, die neben dem reinen Ticketpreis anfallen können. Dazu später mehr. Trotzdem lohnt es sich, Interrail zu nutzen, da du dich nicht um Stau, Verkehr oder das Tanken kümmern musst.

Ein weiterer Vorteil von Interrail ist die Möglichkeit, viele neue Bekanntschaften zu schließen. Du kannst die bequeme Zugfahrt einfach mit Couchsurfing verbinden und so eine gute Balance zwischen anderen Backpackern und Einheimischen finden.

Während der Fahrt ist es einfach, mit anderen Interrailern ins Gespräch zu kommen. Es gibt immer einen bestimmten Sitzplatzbereich im Zug für Interrailer, die oft nah beieinander liegen. Zusätzlich erhältst du ein Festivalarmband, das du um dein Handgelenk legst und als Erkennungsmerkmal dient.

Was ist Interrail?

Interrail ist ein Bahnticket für EU-Staatsbürger. Mit dem Kauf des Tickets ist man dazu berechtigt, nahezu alle Züge des Nah- und besonders des Fernverkehrs innerhalb Europas zu nutzen. Man macht also quasi einen Roadtrip mit der Bahn.

Wie viel kostet ein Ticket?

Der Preis des Tickets basiert natürlich darauf, welchen „Tarif“ du wählst. Wenn du das Ticket „15 Tage in 30 Tagen“ wählst, das eine Gültigkeit von 30 Tagen hat, ermöglicht es dir 15 Tage davon, als Reisetage zu nutzen. Sprich 15 Tage an denen du mit diesem Ticket Bahn fahren kannst. Zusätzlich ist zu beachten, dass die meisten Fernzüge zusätzlich eine Sitzplatzreservierung benötigen, die sehr teuer werden kann. Besonders in den Niederlanden und Frankreich sind die Kosten für eine Reservierung extrem hoch. Teilweise 25 Euro und mehr pro Reservierung. Jedoch erhältst du mit dem Interrail-Ticket auch Vergünstigungen in den meisten Ländern, z.B. für Fährtickets oder Eintritt in Museen.

Ein Zug der am Meer langfährt
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Wie organisiere ich meine Bahnfahrten?

Es gibt eine App, bereitgestellt von Interrail, in der du Fahrpläne auch offline einsehen kannst. Zudem enthalten die Fahrpläne Informationen darüber, ob eine Reservierung optional oder verpflichtend ist. Du kannst auch einen Filter setzen, dass du nur mit Zügen fahren möchtest, die keine Reservierung erfordern. Bei diesen Verbindungen sind dann eben die Fahrtzeiten meist länger. Reservierungen für Sitzplätze können leider noch nicht über die App vorgenommen werden. Wir empfehlen euch, für beliebte Reiseziele schon frühzeitig im Internet Sitzplätze zu reservieren.

Achte auf deine Reisezeiten. Es empfiehlt sich, lieber kürzere Strecken zu fahren und auch mal Orte oder Städte anzufahren, die weniger bekannt sind.

Gut zu wissen: die Extrakosten

Neben dem reinen Ticketpreis müsstest du für Sitzplatzreservierungen zusätzlich bezahlen. In den Niederlanden und Frankreich liegt man da teilweise nochmal bei guten 26–40 €. In Portugal sind es nur 5 €. Die Preise für Reservierungen schwanken sehr stark. Im Allgemeinen ist es allerdings so, dass Platzreservierungen in Osteuropa günstiger sind als z.B. Frankreich oder Belgien.

Der Nahverkehr innerhalb der Städte ist mit dem Interrail-Ticket nicht abgedeckt, auch nicht am Reisetag. Das bedeutet, sobald du am Zielbahnhof ankommst, solltet du ein Ticket lösen, um zu deiner Unterkunft zu kommen, falls du auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen seid.

Interrail durch die Schweiz
© Foto von Christian Lue auf Unsplash

5 Tipps und Tricks zu Interrail

Egal wohin du willst, ob Spanien, Portugal oder Frankreich. Hier erfährst du die besten Tipps und Tricks, wie die Fahrt mit dem Interrail zu deinem ultimativen Vergnügen wird.

  1. Nutze deine ISIC Studentenkarte für bis zu 25% Ermäßigung auf den Interrail Youth Pass, wenn du unter 27 Jahre alt bist. So kannst du mit einem kleinen Budget eine unvergessliche Reise in Europa antreten.
  2. Reserviere Hostelzimmer und Sitzplätze in Zügen rechtzeitig, besonders zur Hauptsaison und wenn du beliebte Reiseziele ansteuern willst. Sprich: Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Belgien. Mit rechtzeitig ist gemeint: ruhig drei bis vier Wochen im Voraus.
  3. Überleg dir vorher eine Route, lege dich aber nicht zu 100 % fest. Manchmal gibt es einfach keine freien Sitzplätze mehr und dann sollte man eine Alternative haben.
  4. Weniger Gepäck ist mehr. Nimm lieber weniger Gepäck mit als mehr oder reise mit einem Reiserucksack, einem Backpack. Manche Bahnhöfe befinden sich etwas außerhalb, auch muss man oft und schnell Treppen hoch und runter. Da eignet sich ein Trolley nicht wirklich. Gute Backpacks gibt es bereits ab 130 €, z. B. von Deuter. Es empfiehlt sich auch mal online, z. B. bei Ebay-Kleinanzeigen nach gebrauchten Rucksäcken zu schauen. Oft kann man dort einen guten Schnapper landen. Es empfiehlt sich aber den Backpack vor dem Kauf auszuprobieren, ihn dabei richtig aufzuziehen und auch mal damit zu rennen und treppauf und treppab zu laufen.
  5. Handy aus, Welt an. Lass dein Handy einfach mal aus und geh für eine Weile offline. Nutze die Zeit bewusst mit dir alleine und du wirst merken, wie sehr du diese paar Wochen ohne Handy gebrauchen kannst.